Jede Limited Company benötigt ein eigenes Bankkonto, das getrennt vom Konto des oder der Inhaber oder Geschäftsführer geführt werden muss, da die Trennung von Privat- und Geschäftsvermögen ja in der Regel auch der Sinn und Zweck einer Limited-Gründung ist. Es darf deshalb zu keiner Vermögensvermischung kommen.
Eine irische Limited Company muss dabei nicht zwingend ein Bankkonto in Irland haben, wie viele glauben, sondern man kann grundsätzlich in jedem Land ein Konto für die Limited eröffnen. Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Firmenkontos sind jedoch von Land zu Land unterschiedlich.
In Irland gibt es über 60 verschiedene Banken. Die bekanntesten sind die Bank of Ireland, die AIB und die Ulsterbank. Diese klassischen Filialbanken kommen für eine Kontoeröffnung allerdings nur dann infrage, wenn entweder mindestens einer der Geschäftsführer der Limited in Irland wohnt und dort ein sogenannter Resident ist, oder wenn die Limited einen konkreten und nachweisbaren Bezug zu Irland hat.
Das wäre etwa der Fall, wenn Produkte speziell für den irischen Markt angeboten werden oder konkrete irische Vertragspartner vorhanden sind. Der Bezug kann je nach Branche völlig unterschiedlich ausfallen, in jedem Fall aber muss die Limited spezifisch etwas mit Irland zu tun haben. Ein Online-Shop etwa, in dem auch irische Kunden einkaufen können, der sich aber ansonsten auch an andere Länder richtet, wäre als Bezug nicht hinreichend.
Für Gründer aus Deutschland kommen prinzipiell auch Filialbanken vor Ort infrage. Allerdings muss auch hier ein Bezug zum Land vorhanden sein, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass eine Zweigniederlassung oder eine Ltd. & Co KG vor Ort vorhanden sein muss, die auch in das deutsche Handelsregister eingetragen wurde. Die Eintrittskarte bei deutschen Banken ist immer ein deutscher Handelsregisterauszug.
Wie einfach oder schwierig sich das Unterfangen im weiteren Verlauf gestaltet, hängt dann immer vom konkreten Fall, den Betreibern und dem Geschäftszweck ab. Deutsche Banken holen sich außerdem auch eine Schufa-Auskunft über die Geschäftsführer ein, die ebenfalls eine Rolle spielen kann, speziell, wenn diese nicht ganz so rosig aussieht.
Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Online- oder Fintechbanken, die Filialbanken in nichts nachstehen, sondern im Gegenteil, weil sie mit diesen Banken konkurrieren, vom Service und den Funktionen oft deutlich besser und moderner sind.
Eine Kontoeröffnung bei einer Fintech-Bank kann ohne persönlichen Besuch von Zuhause oder vom Büro aus erfolgen, mit dem Computer und ggf. einem Handy. Bei einigen Banken geht das sogar innerhalb weniger Stunden, was diese Anbieter eigentlich zur ersten Wahl macht, einfach weil hier mit etwas Vorbereitung der Aufwand am geringsten ist. Die Betonung liegt hier allerdings ganz klar auf Vorbereitung.
Eine Kontoeröffnung ist in der Regel sehr einfach und gradlinig, wenn eine präsentable Webseite vorhanden ist, die das Geschäftsmodell transparent darstellt und die die Angaben zum Geschäftszweck glaubhaft macht. Eine Kontoeröffnung ohne Webseite geht zwar bei den meisten Anbietern prinzipiell auch, ist aber im Jahre 2024 ganz sicher nicht der Standard und deshalb deutlich aufwendiger, weil alle Angaben dann in anderer Form belegt werden müssen.
Ausnahmslos keine Bank verlässt sich heutzutage auf das, was ein Antragssteller erzählt oder beteuert, sondern im Gegenteil gehen Banken davon aus, dass mindestens die Hälfte davon nicht stimmt oder zumindest beschönigt wird. Die Anbieter müssen aber sicherstellen, dass das Bankkonto nicht zu Geldwäsche- oder Terrorismusfinanzierung oder anderen illegalen Machenschaften verwendet wird, wobei die Beweislast dafür, dass dem nicht so ist, allein beim Antragssteller liegt.
Ein Anbieter schließt einen anderen im Übrigen nicht aus, sondern man kann oder sollte vielleicht auch gleich zwei oder gar mehrere Konten eröffnen, was immer besser ist, als sich auf nur einen einzigen Anbieter zu verlassen.
Eine eingehende Überweisung aus einem Nicht-EU-Land und/oder ein ungewöhnlich hoher Zahlungseingang können heutzutage schon ausreichen, um ein Konto vorübergehend oder sogar permanent zu sperren, weil der Geldwäschewahn von Banken derzeit stark zunimmt. Wenn man dann nur dieses eine Firmenkonto hat, ist das nicht nur ärgerlich, sondern das kann potenziell den gesamten Geschäftsbetrieb lahmlegen, was sich mit einem zweiten Firmenkonto zumindest abfedern lässt. Da einige Anbieter keine Kontoführungsgebühren, sondern nur eine Transaktionsgebühr verlangen, ist ein zweites Konto auch finanzierbar.